Triebtheorie nach Freud

Nach Freud sind das Verhalten eines Menschen, genau wie das Erleben, durch Vorgänge im sogenannten Seelenleben bestimmt. Zufälle in diesen Bereichen gibt es laut Freud nicht. Die Intensität von Trieben, aber auch deren Zusammenspiel und Gegensätze bestimmen die Inhalte die im Verhalten auftreten. Triebe entspringen laut Freud „biologischen Quellen des Körpers“(Walter. Psychoanalyse. Die Freud’sche Triebtheorie [online] Stand: 18.12.2012) und sind an diese eng geknüpft. Somit gelten sie als Kräfte des Seelenlebens eines Menschen. Ein Beispiel hierfür ist der Sexualtrieb, der an erogene Körperpartien gebunden ist. Die Verbindung der Triebe zum Körper ist zwar vorhanden, die zum Seelenleben jedoch nicht. Dadurch können sich Triebe an jede unbewusste, seelische Vorstellung binden. Durch diese Bindung entsteht eine psychische Energie, die die Vorstellung bewusst werden lässt und somit ein Verhalten veranlasst wird. Dieser Prozess ist das Ziel eines Triebes: die Triebabfuhr (vgl. Walter. Psychoanalyse. Die Freud’sche Triebtheorie [online] Stand: 18.12.2012).

Dem Freud’schen Lustprinzip entsprechen dann diejenigen psychischen Prozesse der Triebabfuhr, die ohne Rücksicht auf andere Menschen stattfindet. Da es zu Konflikten mit den Mitmenschen kommen würde, wenn man ausschließlich nach dem Lustprinzip handelt, kommt es zu der Entwicklung eines zweiten Prinzips, dem Realitätsprinzip. Bei diesem Prinzip findet die Triebabfuhr nur statt, wenn sie mit den Anforderungen der Außenwelt übereinstimmen (vgl. Walter. Psychoanalyse. Die Freud’sche Triebtheorie [online] Stand: 18.12.2012).

Freud

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Allerdings entstehen aus den beiden gegensätzlichen Prinzipien Triebkonflikte, „da einigen seelischen Vorstellungen, an die sich bestimmte Triebe gebunden haben, das Bewußtwerden und damit die Ermöglichung von Triebabfuhr durch andere Triebe verwehrt wird“ (Walter. Psychoanalyse. Die Freud’sche Triebtheorie [online] Stand: 18.12.2012). Diese Verwehrung zum Bewusstsein wird als Abwehr bezeichnet, ihre Methoden als Abwehrmechanismen. Der bekannteste Abwehrmechanismus ist die Verdrängung. Die Folge dieses Abwehrmechanismus, und der damit nicht gelösten Triebkonflikte, können viele psychische Störungen, wie Hysterie, Zwangsneurose und Phobie sein (vgl. Walter. Psychoanalyse. Die Freud’sche Triebtheorie [online] Stand: 18.12.2012).